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Grimselpass – Nägelisgrätli – Grätlisee – Bäreritz- Roti Blatte – Grätlisee – Nägelisgrätli – Grimselpass

23.07.2020

Unser Ausgangspunkt ist die Grimselpasshöhe. Der schmale Trampelpfad ist nicht zu verfehlen. Bereits auf den ersten Metern kommen wir ins Schnaufen, es geht doch recht steil bergauf. In der Nacht und am Morgen hatte es geregnet, somit ist es teilweise rutschig. Mit etwas Vorsicht ist es jedoch kein Problem. Als es etwas flacher wird, haben wir unsere erste Begegnung – ein paar Schafe genießen die Morgensonne.

Morgenstimmung in den Bergen.

Schafweide mit Ausblick
Wir genießen Das Panorama.

Tolles Panorama

Ab einer Höhe von etwa 2400 m über dem Meeresspiegel sehen wir einige schöne Plätze, die sich zum biwakieren super eignen würden. Von dort könnte man super Sonnenauf- und Untergänge genießen, ein wunderschönes Panorama.

Im Westen sieht man einige 4000er Hörner, unter anderem das Finsteraarhorn, Lauteraarhorn und Schreckhorn. Davor sieht man noch einen Teil des Grimselsees. Auf der anderen Seite im Osten erblickt man den Galenstock sowie Chli und Gross Furkahorn. Wir finden es sehr eindrücklich, umgeben von den ganzen Riesen zu sein.

Der Grätlisee mit dem Galenstock im Hintergrund.

Anspruchsvoller als erwartet

Wir entscheiden uns die Schleife mit Blick auf den Rhonegletscher rechts herum zu nehmen, also übers Bäreritz. Angeblich hat die Wanderung eine Schwierigkeit T2, allerdings sind die Markierungen alpin (weiß-blau-weiß). Da wir bereits einige Wanderungen im alpinen Bereich hinter uns haben, lassen wir uns nicht abschrecken. Wir stellen jedoch schnell fest, dass wir an unsere Grenzen kommen.

Hmm, da ganz runter wollen wir?! Und dann auf der Seitenmoräne wieder hoch? Ja scheint richtig zu sein.

Der Trampelpfad geht sehr steil herunter, ist teilweise nicht mehr gut erkennbar und wir haben Schwierigkeiten die Markierungen zu finden. Mühsam kämpfen wir uns bergab. Das Bäreritz hat es definitiv in sich. Das Gras ist sehr rutschig, da es noch nass vom Regen ist. Mit großer Vorsicht geht es voran und schließlich kommen wir erschöpft bei dem Kleinen Seeli unten an.

Blümlein auf dem Weg zum Bäreritz.
Verschnaufpause am Seeli.
Oh, da sind wir also irgendwo runtergekommen.

Nach einer kurzen Pause kontrollieren wir ein weiteres Mal die Karte. Unser Gefühl sagt uns die ganze Zeit, dass wir nicht richtig sein können, da die Tour ja T2 sein soll. In der Beschreibung, die wir gefunden hatten, scheint etwas nicht zu stimmen. Laut Karte passt alles und es scheint auch keinen anderen Weg zu geben.

Nun geht es wieder bergauf. Wir gehen auf der Seitenmoräne den Rhonegletschers und können immer mehr vom Gletscher sehen, je weiter wir hochkommen. Es bietet sich ein wundervoller Ausblick und der Rhonegletscher scheint zum Greifen nahe.

Ausblick von der Seitenmoräne hinunter auf den Rhonegletscher.

Von hier oben sehen wir, dass ganz schön was los ist auf den Gletscher. Wir entdecken einige Expeditionszelte und Seilschaften auf dem Gletscher. Anja ist immer ganz fasziniert von der Oberflächenstruktur der Gletscher.

Die faszinierende Oberfläche des Gletschers

Die Aussicht von hier ist wunderschön, jedoch ist der Wind eisig. Lange halten wir es hier nicht aus und gehen weiter unseren Weges.

Wir passieren einige kleine Schneefelder.
Schließlich erreichen wir wieder den Grätlisee.
Ein letzter Blick auf den Grätlisee vor dem Abstieg.

Nun sind wir Am Ende der Schleife wieder am Grätlisee angelangt. Der restliche Weg des Abstiegs gleicht dem Aufstieg.

Fazit

Eine recht anspruchsvolle Wanderung mit wunderschönem Panorama. Beim nächsten Mal würden wir die Schleife andersherum gehen, um das Bäreritz hinauf statt hinabzugehen. Das wäre unserer Meinung nach angenehemer. Man könnte natürlich auch über Roti Blatte bis zur Seitenmoräne gehen und wieder umkehren, um das Bäreritz auszulassen. Für das Bäreritz muss man definitiv schwindelfrei und trittsicher sein sowie eine gute Orientierung haben. Es ist sehr steil und die Markierung nicht immer leicht zu erkennen.

Wir waren überrascht wie viele schöne Plätze wir gesehen haben, die sich zum biwakieren eignen würden. Das werden wir sicher im Hinterkopf behalten und bei Gelegenheit mal ausprobieren.